Mittwoch, 13. September 2023
Kleine Erleuchtung
katloki, 06:57h
Der Text von Montag morgen hat ja das etwas wackelige WLAN hier gefressen, also auf ein neues. Das ist mir nämlich wichtig.
Sonntag guckten wir mit einigen Leuten das Endspiel der Basketball-WM unten im Café. Während des Spiels erinnerte ich mich plötzlich an die alte Firma, wo ich so viele Jahre happy (und trocken) war. Wir guckten solche Ereignisse öfters gemeinsam im Aufenthaltsraum, der einen riesigen Fernseher hatte. Einige besorgten Getränke, andere Essen.
Und ich überlegte, was ich wohl trinken würde, wäre ich jetzt in der alten Firma bei den ehemaligen Kollegen: Alles, aber keinen Alkohol. Das Bedürfnis/Verlangen/Appetit auf alkoholische Getränke war schlagartig vorbei.
Ich saß da mit meinem Strickstrumpf, um mich herum grölte alles bei jedem Korb und schaute defintiv verdattert aus der Wäsche.
Und dann musste ich sehr breit lächeln.
Derzeit ist "es" weg. Mein Suchtgedächtnis, das alte Arschloch, hält die Klappe! Nanu? Jetzt schon? Ich bin ja erst knappe 2,5 Wochen in Therapie...
Das Gefühl ist unbeschreiblich. Plötzlich ist man befreit von dem Fiesling der im Hinterkopf sitzt und einem zuflüstert, dass ein Drink ja nun wirklich nicht schadet (Spoiler: oh doch!)
Ich bin mir bewusst, dass der Fiesling wieder auftauchen wird. Aber dann werde ich mich an diesen kurzen Moment Sonntag nachmittag erinnern und ihm einfach einen netten kleinen Arschtritt verpassen :)
Mein wirklich guter Therapeut war übrigens ebenfalls hocherfreut. Nicht mal unbedingt wegen meiner kleinen Erleuchtung, sondern weil ich weiß, dass die Saufgedanken jederzeit wiederkommen können und werden. Das sollte man nie außer Acht lassen.
Es passt auf keine Kuhhaut, wie oft Suchtkranke nach der ersten Entgiftung aus der Klinik marschieren in der festen Überzeugung, dass sie nach nur 21 Tagen wieder gesund sind...MÖÖÖP! Dem ist nicht so. Und "gesund" werden wir nie wieder. Wir sind chronisch krank. Alle.
Wäre halt schön, wenn Versorgungsamt und Co. das auch mal so sehen würden. Aber das ist ein anderes Thema.
Habt eine gute Wochenmitte!
Sonntag guckten wir mit einigen Leuten das Endspiel der Basketball-WM unten im Café. Während des Spiels erinnerte ich mich plötzlich an die alte Firma, wo ich so viele Jahre happy (und trocken) war. Wir guckten solche Ereignisse öfters gemeinsam im Aufenthaltsraum, der einen riesigen Fernseher hatte. Einige besorgten Getränke, andere Essen.
Und ich überlegte, was ich wohl trinken würde, wäre ich jetzt in der alten Firma bei den ehemaligen Kollegen: Alles, aber keinen Alkohol. Das Bedürfnis/Verlangen/Appetit auf alkoholische Getränke war schlagartig vorbei.
Ich saß da mit meinem Strickstrumpf, um mich herum grölte alles bei jedem Korb und schaute defintiv verdattert aus der Wäsche.
Und dann musste ich sehr breit lächeln.
Derzeit ist "es" weg. Mein Suchtgedächtnis, das alte Arschloch, hält die Klappe! Nanu? Jetzt schon? Ich bin ja erst knappe 2,5 Wochen in Therapie...
Das Gefühl ist unbeschreiblich. Plötzlich ist man befreit von dem Fiesling der im Hinterkopf sitzt und einem zuflüstert, dass ein Drink ja nun wirklich nicht schadet (Spoiler: oh doch!)
Ich bin mir bewusst, dass der Fiesling wieder auftauchen wird. Aber dann werde ich mich an diesen kurzen Moment Sonntag nachmittag erinnern und ihm einfach einen netten kleinen Arschtritt verpassen :)
Mein wirklich guter Therapeut war übrigens ebenfalls hocherfreut. Nicht mal unbedingt wegen meiner kleinen Erleuchtung, sondern weil ich weiß, dass die Saufgedanken jederzeit wiederkommen können und werden. Das sollte man nie außer Acht lassen.
Es passt auf keine Kuhhaut, wie oft Suchtkranke nach der ersten Entgiftung aus der Klinik marschieren in der festen Überzeugung, dass sie nach nur 21 Tagen wieder gesund sind...MÖÖÖP! Dem ist nicht so. Und "gesund" werden wir nie wieder. Wir sind chronisch krank. Alle.
Wäre halt schön, wenn Versorgungsamt und Co. das auch mal so sehen würden. Aber das ist ein anderes Thema.
Habt eine gute Wochenmitte!
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