Montag, 17. August 2020
So allmählich...*schnaub*
Nun denn. Dann werde ich morgen mal mithilfe des Sozialgerichts die Agentur für Arbeit verklagen.

Die BA verweigert mir das Arbeitslosengeld, weil ich krank bin. Die Krankenkasse verweigert mir das Krankengeld, weil ich nicht arbeite.

SAGT MAL, BRENNT EUCH DER HELM ODER WAS???


Ich habe seit ich in "Lohn und Brot" stehe, Beiträge gezahlt. Also seit ich 19 bin. Ich bin jetzt 52. Und war bis auf insgesamt 5 Wochen niemals arbeitslos. Und jetzt will niemand zuständig sein? Es hackt ja wohl.

Ich höre gerade The Dead South "in Hell I'll be in Good Company" und versuche, so allmählich wieder runterzukommen. Hier war es die letzten Tage auch noch extrem angespannt von der Gesamtsituation her.

Die Menschen waren angespannt bis aggressiv, in etwa wie die irren Wespen, die selbst stechen, wenn man sich absolut gar nicht bewegt. Andauernd schallten Schmerzensschreie durch die Gegend und ich habe lauthals fluchend den Speisesaal verbotenerweise rennend verlassen. Mir doch egal, die Wespe war halt sehr verliebt oder was weiß ich.

Alles zusammen plus Hitze und Schwüle ergab eine Stimmung wie 10 Sekunden vor dem Einschlag. Der auch kam.
2 Mitpatienten werden morgen diese Einrichtung verlassen. (Zwischen den Zeilen bitte ein leises "Juchei" lesen), es kam zu einer Auseinandersetzung, die fast in eine Schlägerei ausartete. Wäre ein anderer Patient da nicht zwischen gegangen, who knows...

Egal, gehen müssen beide. Was ziemlich sicher zum alten Frieden wieder beitragen wird.

Es gibt immer so Querulanten. Ob es nun Aluhütchen bei den aktuellen Demos sind, zugekokste Möchtegern-Star"köche" oder eben Patienten in einer kleinen Gemeinschaft wie unserer hier. Man versucht, mit ihnen zu leben. Man unterhält sich sogar und versucht heraus zu finden, wieso jemand so denkt und agiert. Aber manchmal hat man einfach keine Chance, bei demjenigen auch nur ansatzweise zu verstehen was vor sich geht.

Und wenn so ein Mensch dann auch noch übelst sexuell übergriffig ist, reichlich braungequirlten Dünnschiss von sich gibt und auch ansonsten nicht wirklich die hellste Kerze auf der Torte ist, dann ist das ok wenn er geht.

Andere hier habe ich liebgewonnen. Es sind entzückende, emphatische Menschen, wir helfen uns gegenseitig mit langen Gesprächen und auch mal sehr viel Gelächter und Späßen.

Ich werde jetzt einfach für den einen Kerl, der bald geht und ein ganz und gar angenehmer, wenn auch sehr kranker Mensch ist, Regenbogensocken stricken. Wir schmeissen zusammen den Spüldienst und haben irre viel zu lachen. Zusammen mit M., der die schönsten sarkastischen, schwarzhumorigen Ideen überhaupt hat, sind wir ein Dreamteam am Spüler. Heute war es auch zum ersten Mal nicht so derbe heiß und hey! HEUTE haben die Betreuer tatsächlich denn doch mal die Lüftung angestellt. Höhö. Danke für .... ähm. Nix? ;)

Ich habe einen kleinen Lagerkoller und ein wenig Heimweh nach meiner Wohnung und der Stadt. Nein, nicht nach der Stadt, das nehme ich zurück. Ich überlege immer öfter, in die Randgebiete zu ziehen. Was hält mich denn in Hamburg? Nicht viel.

Aber ich habe noch über 7 Wochen hier, und genug Zeit, mir die weiteren Schritte zu überlegen. Erstmal sowieso eine ambulante Nachsorge finden und dann sehen wir weiter.

So, wo ist mein Strickzeug?

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