Samstag, 3. Oktober 2020
Hab ein leeres Zimmer :)
Tadaaa! Heute morgen um 9 kam mein Brüderchen und wir haben alles nach Hause gefahren. Also wirklich fast alles. Hier steht noch der Laptop, EIN Knäuel Wolle samt Strickstück (ok, ein sehr sehr großes Knäuel), und n büschen Klamotten. Alles andere ist wieder da, wo es hingehört. In meiner Wohnung.

Heute war also ein schöner, aber auch leicht schwieriger Tag.

Schön, weil ich das Himmelbett frisch bezogen habe und auch gleich gewaschen, das Bad geputzt habe, einmal auf Spinnwebenjagd gegangen bin (hiermit ein Lob an Dyson: das Ding hatte immer noch Saft!) und alle Taschen, Tüten und den Rucksack ausgepackt und verstaut habe.

Dann kurzer Blick in den Kühlschrank: ist mein selbstangesetzter Gemüsebrei (anstatt Brühwürfel) noch gut? Jawoll! Sind die marokkanischen Salzzitronen auch noch ok? Uih, sind sie!

Ich hatte dann sogar begonnen, Kleidung für die Kirche bzw. Hanseatic Help auszusortieren, aber dann dachte ich mir, dass ein Nickerchen auf dem Sofa auch fein wäre. Man muss es ja nicht übertrieben, nä?

Also mit Wolldecke zurecht gekuschelt, einen Kaffee gemacht, neues Strickzeug vorbereitet: ratzepüüüüüh. Nach einer Stunde wieder aufgewacht und dann ganz kurz ernsthaft in Betracht gezogen, die letzten beiden Tage in der Einrichtung zu schwänzen.

Das war dann der schwierige Teil.

Aber das passt nicht zu mir. Ich ziehe es natürlich bis zum Ende durch. Was sind schon zwei Tage gegen ein Vierteljahr.

Also ein leeres Köfferchen gepackt und den Rucksack wieder aufgeschnallt, ab zum Bahnhof und Freund M. hat mich dann vom Bahnhof hier abgeholt. Danke nochmal ;)

Jetzt sitze ich hier und bin erstaunt, wie irre schnell diese drei Monate vergangen sind. Und auch ein wenig erstaunt, wie gut es mir geht. Ich bin voller Energie und Tatendrang, aber auch achtsam mir gegenüber.

Die nächsten Wochen sind ziemlich vollgepackt mit Arztterminen, Nachsorge, SHG-Suche. Und Mittwoch kommt auch gleich eine neue Waschmaschine. Meine ist 24 Jahre alt und so schebbig, dass ich bei jedem Schleudergang befürchte, Madame kommt gleich ins Wohnzimmer gehoppelt. Ich meine, jetzt habe ich dank der Bürokratie dermaßen viel Geld verbraten, dann kann ich auch eine neue WaMa kaufen *g*

Achja, den Anwalt muss ich auch nochmal anrufen.

Wie man sieht: ich bin wieder bei mir. Vollständig und heil. Und ich habe FreundInnen, die sich schon gemeldet haben zwecks Spaziergang etc. Damit ich eben nicht wieder in mein schnapsgetränktes Schneckenhaus versinke. Es liegt nur an mir!

Und was koche ich nun am ersten Abend? *g* Es wird jedenfalls herrlich. Gerade nach dem Tag heute freue ich mich noch mehr auf Zuhause.

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