Dienstag, 6. Oktober 2020
Back in the Hamburg Groove
Ich bin wieder dahaaaa!

Die letzten beiden Tage auf dem Berg zogen sich dann doch arg hin. Aber ich habe versucht, jede Minute noch zu genießen. Belohnung: ein großer, hübscher Fuchs direkt vor mir im Morgengrauen und ganz viel Geknuddel und Getütscher von den Leuten da.

- *lach* das ich den Fuchs jetzt vor den Menschen erwähnt habe, passt ja mal wieder -

Heute morgen direkt nach der morgendlichen Inforunde und meiner Verabschiedung -es war mir wirklich ein Vergnügen!- brachte Freund M. mich liebenswerterweise noch zum Bahnhof, wir rauchten noch eine, umarmten uns sehr fest und dann war ich auf dem Weg zurück in die Große Stadt. Bei Regenwetter und dicken Wolken, aber mir war es egal: ich habe es geschafft.

Und zwar nicht durchgekämpft und gelitten, sondern vom ersten Tag an wusste ich: diese kleine Einrichtung da oben auf dem Berg war haargenau das Richtige. Mein Bullerbü, wo ich - wie zu Beginn des Blogs schon erwähnt - meine zerbröselte Seele und Körper wieder zusammenbauen konnte.

Das ist gelungen. Ich fühle mich haargenau so wie vor 8 Jahren, als ich aus der Langzeittherapie kam. Voller Mut, Zuversicht und Hoffnung, das ganze unterstützt von meinem Optimismus und einer tiefen Zufriedenheit.

Der Tag hier heute in meiner kleinen Wohnung - die dringend einer gewissen Grundreinigung bedarf, mag wer?? - war einfach nur schön. Erstmal habe ich die drei Taschen in die Ecke gefeuert und bin sofort mit meinem Hackenporsche einkaufen gegangen. Mehr passte dann auch nicht rein, aber jetzt habe ich erstmal alles. *g*

Dann alles weggepackt und die Küche soweit vorbereitet, dass morgen die neue Waschmaschine angeschlossen werden kann. Tagliatelle mit Lachs gekocht und selig verspeist. Dazu Cranberryschorle. Und einen Filterkaffee mit Schokohafermilch und einem Schuss Macadamiasirup. Man sage mir nicht, dass ich nicht genießen kann ;)

Jetzt sitze ich frisch geduscht und geschrubbt und eingecremt auf dem Sofa, tippe das hier alles und werde auch weiter schreiben. Mein Weg mit der Sucht ist jetzt ja nicht beendet.
Au contraire: eigentlich geht es jetzt erst los. Hier ist keine Sicherheit mehr, keine Käseglocke und keine Alkoholkontrolle. Das muss ich jetzt alleine schaffen.

Und das werde ich.

Wie mein Verhältnis zu Hamburg ist, weiß ich noch nicht. Ich freute mich, über die Elbbrücken zu fahren und die Skyline wieder zu sehen und dieses Mal zu wissen: ich bleibe.
Die Menschenmassen hielten sich auch ziemlich in Grenzen, hier sind gerade Herbstferien. Die nächsten Tage schaue ich mich mal vorsichtig wieder um und beobachte alles. Ich habe es ja ziemlich grün hier in meinem Viertel, eventuell reicht das noch, um noch einige Jahre hier zu bleiben. Man wird sehen.

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