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Mittwoch, 5. August 2020
Spätfolgen und kleine Schritte
katloki, 09:57h
Tachschön! Juchu, wir werden noch einige heiße Tage bekommen, bevor der Herbst anklopft. Freund T. schaudert es bereits, er hasst Sommer. Ich liebe es. Und da ich hier "oben aufm Berg" weder U-Bahnen noch verschwitzte Menschenmassen, weder Staus noch Gedrängel habe, habe ich natürlich leicht reden. :)
Hier ist Wald, ist es relativ angenehm unter den Bäumen. Ich werde mir in den freien Stunden eine Decke schnappen und mich unter die alte Eiche platzieren, Buch und Getränk in Griffweite. Ok, hier sind eklig viele Zecken, aber das wird schon schiefgehen.
Samstag ist ein Grillabend geplant und ich sehe zu, dass ich Scampis organisiere. Aber ich freue mich tierisch drauf, obwohl grillen ja nun für normale Leute nix Besonderes ist. Für mich aber schon.
Heute ganz früh kam ein Reh vorbei und hatte uns in dem Glaskasten (Raucherpoint) nicht bemerkt. Hübsches, junges Tier, es äste friedlich vor sich hin und mümmelte an den Blümchen und Gräsern. Bis Freund M. es fotografierte und vom "Klick" aufgeschreckt, sauste es zurück in den Wald.
Das alles sind kleine Begebenheiten, die aber alle zur Heilung beitragen. Achtsamkeit eben.
Man achtet sehr auf sich. Wenn während der Entgiftung die Medikamente allmählich zurückgefahren werden, beginnt es schon. Die ersten Tage kann man sich gar nicht mehr vorstellen wie es ist, gesund und fit zu sein. Aber es kommt wieder.
Unser Körper ist schon ein ziemliches Wunder. Da vergiftet man das gute Stück lange Zeit mit Nervengiften und trotzdem kann man wieder vollständig gesund werden.
Allerdings nicht jeder. Je nach Menge und Dauer des Konsums entstehen natürlich Schäden, die irreparabel sind. Leberzirrhose ist z.B. so ein Schaden. Das geht nicht mehr weg.
Ich habe es gottseidank "nur" zu einer leichten Fettleber gebracht, die sich gerade wieder normalisiert.
Andere hatten eindeutig zuviel vom Alkohol. Für mich persönlich ist das Korsakow-Syndrom erschreckend. Wenn man das hat, ist das Kurzzeitgedächtnis weg. Unwiederbringlich. An frühere Ereignisse erinnert man sich noch recht gut, aber man muss beispielsweise täglich neu lernen, wie der Geschirrspüler angeht. Dann stellt man ihn an, will es nächsten Tag wieder machen und muss erneut rausfinden, wie zur Hölle das Ding funktioniert.
Oder man sitzt in einer Runde zusammen, die Leute unterhalten sich und der-/diejenige mit dieser Krankheit fragt nach 5 Minuten exakt das Gleiche nochmal. Und dann nochmal. Das erzeugt natürlich eine gewisse Heiterkeit, aber nach einiger Zeit ist es anstrengend und dann dämmert es einem, dass der Patient/die Patientin eventuell ihr Hirn zu Hirsebrei gesoffen hat.
Ich selber habe mir vor 8 Jahren ziemlich meine Bauchspeicheldrüse zerledert. Ihr geht es jetzt ganz gut, aber ich muss tierisch aufpassen, was ich esse. Reichlich überbackener Käse? Blöde Idee. Scharfes Essen? Mjam. Aber blöde Idee. Eingelegtes Gemüse? Könnte ich mich reinlegen, aber...japp, blöde Idee.
Let's face it: Alkohol ist NICHT gesund. Auch nicht das abendliche Glas Rotwein.
Wenn ich wirklich alt bin, bin ich ziemlich gespannt auf das, was mein Körper mir dann sagen wird.
Aber seit 44 Tagen bin ich wieder trocken und ich merke, wie ich immer fitter werde. Ich keuche sogar nicht mehr wie ein asthmatischer Seehund, wenn ich den "Berg" hochkraxel. Ich habe einen gesegneten Appetit, was sich allmählich in einem sehr deutlichen Wämplein zeigt. Mist. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist mein Inneres und dass der Kampf irgendwann ein wenig leichter wird.
Der Druck kommt nämlich immer noch regelmäßig. Ich bin abstinent, aber noch nicht zufrieden damit. Daran werde ich diese Woche verstärkt dran arbeiten.
Hier ist Wald, ist es relativ angenehm unter den Bäumen. Ich werde mir in den freien Stunden eine Decke schnappen und mich unter die alte Eiche platzieren, Buch und Getränk in Griffweite. Ok, hier sind eklig viele Zecken, aber das wird schon schiefgehen.
Samstag ist ein Grillabend geplant und ich sehe zu, dass ich Scampis organisiere. Aber ich freue mich tierisch drauf, obwohl grillen ja nun für normale Leute nix Besonderes ist. Für mich aber schon.
Heute ganz früh kam ein Reh vorbei und hatte uns in dem Glaskasten (Raucherpoint) nicht bemerkt. Hübsches, junges Tier, es äste friedlich vor sich hin und mümmelte an den Blümchen und Gräsern. Bis Freund M. es fotografierte und vom "Klick" aufgeschreckt, sauste es zurück in den Wald.
Das alles sind kleine Begebenheiten, die aber alle zur Heilung beitragen. Achtsamkeit eben.
Man achtet sehr auf sich. Wenn während der Entgiftung die Medikamente allmählich zurückgefahren werden, beginnt es schon. Die ersten Tage kann man sich gar nicht mehr vorstellen wie es ist, gesund und fit zu sein. Aber es kommt wieder.
Unser Körper ist schon ein ziemliches Wunder. Da vergiftet man das gute Stück lange Zeit mit Nervengiften und trotzdem kann man wieder vollständig gesund werden.
Allerdings nicht jeder. Je nach Menge und Dauer des Konsums entstehen natürlich Schäden, die irreparabel sind. Leberzirrhose ist z.B. so ein Schaden. Das geht nicht mehr weg.
Ich habe es gottseidank "nur" zu einer leichten Fettleber gebracht, die sich gerade wieder normalisiert.
Andere hatten eindeutig zuviel vom Alkohol. Für mich persönlich ist das Korsakow-Syndrom erschreckend. Wenn man das hat, ist das Kurzzeitgedächtnis weg. Unwiederbringlich. An frühere Ereignisse erinnert man sich noch recht gut, aber man muss beispielsweise täglich neu lernen, wie der Geschirrspüler angeht. Dann stellt man ihn an, will es nächsten Tag wieder machen und muss erneut rausfinden, wie zur Hölle das Ding funktioniert.
Oder man sitzt in einer Runde zusammen, die Leute unterhalten sich und der-/diejenige mit dieser Krankheit fragt nach 5 Minuten exakt das Gleiche nochmal. Und dann nochmal. Das erzeugt natürlich eine gewisse Heiterkeit, aber nach einiger Zeit ist es anstrengend und dann dämmert es einem, dass der Patient/die Patientin eventuell ihr Hirn zu Hirsebrei gesoffen hat.
Ich selber habe mir vor 8 Jahren ziemlich meine Bauchspeicheldrüse zerledert. Ihr geht es jetzt ganz gut, aber ich muss tierisch aufpassen, was ich esse. Reichlich überbackener Käse? Blöde Idee. Scharfes Essen? Mjam. Aber blöde Idee. Eingelegtes Gemüse? Könnte ich mich reinlegen, aber...japp, blöde Idee.
Let's face it: Alkohol ist NICHT gesund. Auch nicht das abendliche Glas Rotwein.
Wenn ich wirklich alt bin, bin ich ziemlich gespannt auf das, was mein Körper mir dann sagen wird.
Aber seit 44 Tagen bin ich wieder trocken und ich merke, wie ich immer fitter werde. Ich keuche sogar nicht mehr wie ein asthmatischer Seehund, wenn ich den "Berg" hochkraxel. Ich habe einen gesegneten Appetit, was sich allmählich in einem sehr deutlichen Wämplein zeigt. Mist. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist mein Inneres und dass der Kampf irgendwann ein wenig leichter wird.
Der Druck kommt nämlich immer noch regelmäßig. Ich bin abstinent, aber noch nicht zufrieden damit. Daran werde ich diese Woche verstärkt dran arbeiten.
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Sonntag, 2. August 2020
Was ist Suchtverlagerung?
katloki, 12:08h
Via Facebook entstand kürzlich ein kleiner Disput mit Kumpel R., der meinte, dass ich den Suchtdruck ja anders abbauen könnte, z.B. indem ich ein "Tütchen rauchen" könnte.
Öhm. Nö. Blöde Idee. Ganz blöde.
Ich gehöre zu den Menschen, die unterschiedliche Dinge ziemlich extrem betreiben. Also wenn ich mal etwas mag, dann mache ich es auch richtig (Wie meinte Freund B. kürzlich über meine Liebe zum MCU? "Ähem, das ist etwas eskaliert bei Dir...") Und laufe dabei des öfteren in Gefahr, in eine andere Sucht zu rutschen. Das geht den meisten Süchtigen so.
Während der Langzeittherapie vor 8 Jahren hatte ein Mitpatient seine Alkoholsucht auf Spielsucht geändert. Er saß den lieben langen Tag vor dem einzigen PC in der Cafeteria und daddelte irgendein 3-gewinnt-Spiel. Stun-den-lang.
Was zum einen natürlich nicht gut für ihn war (man sollte exzessives Daddeln tunlichst vermeiden, auch ohne eine andere Sucht), zum anderen aber auch für die anderen Patienten ziemlich ärgerlich, weil der PC dazu gedacht war, in Kontakt mit Ämtern, Behörden, Jobbörsen etc. zu treten. Ihn da mal für 5 Minuten weg zu bekommen, artete regelmäßig in Gebölk und Schimpfen aus. Beiderseits.
Und Tütchen rauchen geht halt schon mal gar nicht. So angenehm es wäre, mal das Hirn mithilfe von anderen Substanzen ausknipsen zu können: das gilt nicht für Suchtkranke. Niemals. Wir haben eine Affinität zu Rauschmitteln aller Art. Nicht nur BTM, sondern das kann sich auch als Sportsucht, Sexsucht oder anderes darstellen.
Die Balance zu finden, das ist der Knackpunkt. Ich habe für mich als Beispiel stricken wiederentdeckt. Vor 8 Jahren fing ich an und seitdem ver- und bestricke ich alles, was bei drei nicht aufm Baum ist.
Letzten Winter habe ich 40 Paar Socken fabriziert und sie dann zum Elbschlosskeller gebracht. Hey, Neil Gaiman hat meinen Tweet darüber gefavet! (immer noch werde ich knallrot werde bei dem Gedanken daran...). Derzeit fummel ich an einem Pulli herum, danach wird eine Jacke dran sein. Mal so zwischendurch gab es ein Paar Bettsocken aus quietschgelber Flauschwolle für eine Mitpatientin.
Bin ich "leicht" stricksüchtig? Jupp. Auf jeden Fall. Wenn ich keine Wolle mehr habe, ribbel ich alte Pullis auf und stricke sie nochmal. Ich habe mir tatsächlich aus dem Hobby eine Suchtverlagerung gestrickt (sic!).
Allerdings finde ich das nicht wirklich schlimm. Ich regel ja nach wie vor meinen Tagesablauf, also ich räume auf, putze, gehe duschen, koche Essen und gehe - irgendwann mal wieder - arbeiten. Und freue mich wie ein kleines Kind auf den Abend, wenn ich mich wieder kopfüber in meinen riesigen Wollkorb werfen kann :)
Aber die Alkoholsucht auf anderen Konsum zu übertragen ist nun mal nicht ratsam.
Man bekämpft eine Sucht nicht dadurch, dass man einfach etwas anderes konsumiert. Das geht in 99 % der Fälle in die Hose. Sei es Hasch oder Essen.
Während der 4 Monate damals wurde seitens der Einrichtung auch bei den Mahlzeiten tatsächlich darauf geachtet, dass es nicht zu viel gab. Die Therapeuten wussten sehr genau, dass man anfängt, Schokolade und Chips einzuatmen. Daher gab es eine niedrig angesetzte Kalorienzufuhr, weil sowieso jeder nachmittags und Abends in die Cafeteria sauste und sich mit Naschkram eindeckte.
I ch hatte damals jeden Abend eine Tafel Ritter Sport Vollnuss weggeatmet. Und hab trotzdem abgenommen, weil das Sportprogramm für mich olle Sofakartoffel sehr toll war.
Es gibt vielerlei Süchte. Und Fresssucht betrachte ich nicht viel anders als Alkoholsucht. Es ist gefährlich für den Körper und man sieht es einem an. Allerdings nimmt das Hirn nicht so einen Schaden, wie es bei Alkohol nach langem, regelmäßigem Konsum leider vorkommt.
Der schöne Satz "Alles in Maßen" trifft für uns Alkis natürlich auch nicht mehr zu. "Alles bis auf sämtliche bewusstseinsverändernde Substanzen, und dann bitte auch hier maßhalten" trifft es schon eher.
Von daher: Tütchen rauchen is nich. Da stricke ich lieber noch 100 Paar Socken :D
Öhm. Nö. Blöde Idee. Ganz blöde.
Ich gehöre zu den Menschen, die unterschiedliche Dinge ziemlich extrem betreiben. Also wenn ich mal etwas mag, dann mache ich es auch richtig (Wie meinte Freund B. kürzlich über meine Liebe zum MCU? "Ähem, das ist etwas eskaliert bei Dir...") Und laufe dabei des öfteren in Gefahr, in eine andere Sucht zu rutschen. Das geht den meisten Süchtigen so.
Während der Langzeittherapie vor 8 Jahren hatte ein Mitpatient seine Alkoholsucht auf Spielsucht geändert. Er saß den lieben langen Tag vor dem einzigen PC in der Cafeteria und daddelte irgendein 3-gewinnt-Spiel. Stun-den-lang.
Was zum einen natürlich nicht gut für ihn war (man sollte exzessives Daddeln tunlichst vermeiden, auch ohne eine andere Sucht), zum anderen aber auch für die anderen Patienten ziemlich ärgerlich, weil der PC dazu gedacht war, in Kontakt mit Ämtern, Behörden, Jobbörsen etc. zu treten. Ihn da mal für 5 Minuten weg zu bekommen, artete regelmäßig in Gebölk und Schimpfen aus. Beiderseits.
Und Tütchen rauchen geht halt schon mal gar nicht. So angenehm es wäre, mal das Hirn mithilfe von anderen Substanzen ausknipsen zu können: das gilt nicht für Suchtkranke. Niemals. Wir haben eine Affinität zu Rauschmitteln aller Art. Nicht nur BTM, sondern das kann sich auch als Sportsucht, Sexsucht oder anderes darstellen.
Die Balance zu finden, das ist der Knackpunkt. Ich habe für mich als Beispiel stricken wiederentdeckt. Vor 8 Jahren fing ich an und seitdem ver- und bestricke ich alles, was bei drei nicht aufm Baum ist.
Letzten Winter habe ich 40 Paar Socken fabriziert und sie dann zum Elbschlosskeller gebracht. Hey, Neil Gaiman hat meinen Tweet darüber gefavet! (immer noch werde ich knallrot werde bei dem Gedanken daran...). Derzeit fummel ich an einem Pulli herum, danach wird eine Jacke dran sein. Mal so zwischendurch gab es ein Paar Bettsocken aus quietschgelber Flauschwolle für eine Mitpatientin.
Bin ich "leicht" stricksüchtig? Jupp. Auf jeden Fall. Wenn ich keine Wolle mehr habe, ribbel ich alte Pullis auf und stricke sie nochmal. Ich habe mir tatsächlich aus dem Hobby eine Suchtverlagerung gestrickt (sic!).
Allerdings finde ich das nicht wirklich schlimm. Ich regel ja nach wie vor meinen Tagesablauf, also ich räume auf, putze, gehe duschen, koche Essen und gehe - irgendwann mal wieder - arbeiten. Und freue mich wie ein kleines Kind auf den Abend, wenn ich mich wieder kopfüber in meinen riesigen Wollkorb werfen kann :)
Aber die Alkoholsucht auf anderen Konsum zu übertragen ist nun mal nicht ratsam.
Man bekämpft eine Sucht nicht dadurch, dass man einfach etwas anderes konsumiert. Das geht in 99 % der Fälle in die Hose. Sei es Hasch oder Essen.
Während der 4 Monate damals wurde seitens der Einrichtung auch bei den Mahlzeiten tatsächlich darauf geachtet, dass es nicht zu viel gab. Die Therapeuten wussten sehr genau, dass man anfängt, Schokolade und Chips einzuatmen. Daher gab es eine niedrig angesetzte Kalorienzufuhr, weil sowieso jeder nachmittags und Abends in die Cafeteria sauste und sich mit Naschkram eindeckte.
I ch hatte damals jeden Abend eine Tafel Ritter Sport Vollnuss weggeatmet. Und hab trotzdem abgenommen, weil das Sportprogramm für mich olle Sofakartoffel sehr toll war.
Es gibt vielerlei Süchte. Und Fresssucht betrachte ich nicht viel anders als Alkoholsucht. Es ist gefährlich für den Körper und man sieht es einem an. Allerdings nimmt das Hirn nicht so einen Schaden, wie es bei Alkohol nach langem, regelmäßigem Konsum leider vorkommt.
Der schöne Satz "Alles in Maßen" trifft für uns Alkis natürlich auch nicht mehr zu. "Alles bis auf sämtliche bewusstseinsverändernde Substanzen, und dann bitte auch hier maßhalten" trifft es schon eher.
Von daher: Tütchen rauchen is nich. Da stricke ich lieber noch 100 Paar Socken :D
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Mittwoch, 29. Juli 2020
Sucht=0, Ich=1
katloki, 21:30h
Heiligs Blechle, was war DAS denn für ein Tag? Irgendwie ging alles schief.
Zum einen: Gemeinschaftsdienstbesprechung. Hier ist das so geregelt, dass wir Patienten zahlreiche Dienste übernehmen. Einige arbeiten 3 x täglich, 7 Tage die Woche, das ist dann z.B. Tische eindecken, abdecken, spülen. Ich bin in der Spülküche, wir sind da 4 sehr lustige Leute und ab und an erklingt auch mal ein altes Arbeitslied aus den Südstaaten *zwinker*
Montags werden dann andere Sachen erledigt, das dauert je Dienst höchstens 2 Stunden. Damit hat man dann sein Soll erfüllt. Also die Auffahrt fegen, z.B. Oder vielleicht den Mülleimer im Fitnessraum leeren. Alles nicht so Sachen, die entweder Raketenwissenschaft sind oder irre anstrengend.
Trotzdem gibt es natürlich auch hier so Gesellen (ja, ausschließlich Männer!), die den lieben langen Tag die Eier schaukeln und nichts machen. Und da einige jetzt monatelang den 3xtäglich-7 Tage-Dienst gemacht haben, sehen die das nicht mehr so ganz ein und baten um einen Tausch. Völlig nachvollziebar.
Es gab Gemecker, Gezeter und eine Therapeutin, die ob des Ganzen sanftmütig sprach "Gehen Sie mal an sich, eventuell erkennen sie ja doch so irgendwie, dass Dienst an der Gemeinschaft sehr schön sein...."
...in dem Moment ist mein Kopf wie bei Homer Simpson nach hinten geknickt und ich hätte fast angefangen, zu schnarchen. Fuck them, dann gibt es eben Strafdienst. So einfach ist das. (Ja, ich komme aus der Gastro. Ja, da is nix mit Blümchen und Säusel und eititei. Finger aus dem Po und anpacken!)
Stimmung allenthalben: mies. Natürlich kein Strafdienst, aber natürlich auch keine Lösung.
Dann musste ich nochmal nach Hamburg, weil ich Paddelkopp vergessen hatte, Strom abzulesen. Und wollte gemütlich noch zu Karstadt, Wolle kaufen für mehr Socken und vielleicht noch etwas Gutes essen.
Nix da. Schon in der Wohnung bekam ich Suchtdruck. Ich wollte trinken. Also nicht mich wegschiessen, sondern einfach nur eine Mische. Eine Dose Captain Morgan oder so. Leicht hektisch habe ich sofort die Wohnung verlassen und bin per Bus nach Wandsbek. Was sehe ich? Karstadt macht dicht. Wolle war nur noch als Restposten zu kriegen, Schlangen bis zu 25 Metern. Also da auch wieder raus, auf den Fahrplan geguckt und gedacht, dass ich wohl besser jetzt schon wieder zurück fahre, bevor ich noch Unsinn mache.
Und Zack, bleibt die UBahn stecken. Hnnnngh...Der Mensch neben mir, der keine Maske trug, wurde von mir so böse angeblitzt, dass er dezent panisch seinen Putenschnulli...Schnutenpulli aufsetzte. Geht doch, muss ich immer erst giftig gucken? *g* (Und ich möchte betonen, dass ich wirklich nie etwas sagen muss. Ich guck einfach nur, hehe)
Neue UBahn kam an und am Hauptbahnhof den Zug zurück hierher in der allerletzten Sekunde noch erwischt.
Die Schnuckel T. und M. haben mich dann vom Zug abgeholt, weil ich schon per WhatsApp vorgewarnt hatte, dass ich kribbelig bin.
Und jetzt geht es mir wieder gut. Ich bin standhaft und aufmerksam geblieben und gerade ein klitzekleines bisschen stolz auf mich.
Wäre heute dann endlich mal Post vom Arbeitsamt oder der KK gekommen, dann wäre ich wirklich zufrieden. Naja, hätte ja sein können, so nach 14 Tagen. Was ich aber auch immer verlange, tsts...
Zum einen: Gemeinschaftsdienstbesprechung. Hier ist das so geregelt, dass wir Patienten zahlreiche Dienste übernehmen. Einige arbeiten 3 x täglich, 7 Tage die Woche, das ist dann z.B. Tische eindecken, abdecken, spülen. Ich bin in der Spülküche, wir sind da 4 sehr lustige Leute und ab und an erklingt auch mal ein altes Arbeitslied aus den Südstaaten *zwinker*
Montags werden dann andere Sachen erledigt, das dauert je Dienst höchstens 2 Stunden. Damit hat man dann sein Soll erfüllt. Also die Auffahrt fegen, z.B. Oder vielleicht den Mülleimer im Fitnessraum leeren. Alles nicht so Sachen, die entweder Raketenwissenschaft sind oder irre anstrengend.
Trotzdem gibt es natürlich auch hier so Gesellen (ja, ausschließlich Männer!), die den lieben langen Tag die Eier schaukeln und nichts machen. Und da einige jetzt monatelang den 3xtäglich-7 Tage-Dienst gemacht haben, sehen die das nicht mehr so ganz ein und baten um einen Tausch. Völlig nachvollziebar.
Es gab Gemecker, Gezeter und eine Therapeutin, die ob des Ganzen sanftmütig sprach "Gehen Sie mal an sich, eventuell erkennen sie ja doch so irgendwie, dass Dienst an der Gemeinschaft sehr schön sein...."
...in dem Moment ist mein Kopf wie bei Homer Simpson nach hinten geknickt und ich hätte fast angefangen, zu schnarchen. Fuck them, dann gibt es eben Strafdienst. So einfach ist das. (Ja, ich komme aus der Gastro. Ja, da is nix mit Blümchen und Säusel und eititei. Finger aus dem Po und anpacken!)
Stimmung allenthalben: mies. Natürlich kein Strafdienst, aber natürlich auch keine Lösung.
Dann musste ich nochmal nach Hamburg, weil ich Paddelkopp vergessen hatte, Strom abzulesen. Und wollte gemütlich noch zu Karstadt, Wolle kaufen für mehr Socken und vielleicht noch etwas Gutes essen.
Nix da. Schon in der Wohnung bekam ich Suchtdruck. Ich wollte trinken. Also nicht mich wegschiessen, sondern einfach nur eine Mische. Eine Dose Captain Morgan oder so. Leicht hektisch habe ich sofort die Wohnung verlassen und bin per Bus nach Wandsbek. Was sehe ich? Karstadt macht dicht. Wolle war nur noch als Restposten zu kriegen, Schlangen bis zu 25 Metern. Also da auch wieder raus, auf den Fahrplan geguckt und gedacht, dass ich wohl besser jetzt schon wieder zurück fahre, bevor ich noch Unsinn mache.
Und Zack, bleibt die UBahn stecken. Hnnnngh...Der Mensch neben mir, der keine Maske trug, wurde von mir so böse angeblitzt, dass er dezent panisch seinen Putenschnulli...Schnutenpulli aufsetzte. Geht doch, muss ich immer erst giftig gucken? *g* (Und ich möchte betonen, dass ich wirklich nie etwas sagen muss. Ich guck einfach nur, hehe)
Neue UBahn kam an und am Hauptbahnhof den Zug zurück hierher in der allerletzten Sekunde noch erwischt.
Die Schnuckel T. und M. haben mich dann vom Zug abgeholt, weil ich schon per WhatsApp vorgewarnt hatte, dass ich kribbelig bin.
Und jetzt geht es mir wieder gut. Ich bin standhaft und aufmerksam geblieben und gerade ein klitzekleines bisschen stolz auf mich.
Wäre heute dann endlich mal Post vom Arbeitsamt oder der KK gekommen, dann wäre ich wirklich zufrieden. Naja, hätte ja sein können, so nach 14 Tagen. Was ich aber auch immer verlange, tsts...
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