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Montag, 17. August 2020
So allmählich...*schnaub*
katloki, 21:48h
Nun denn. Dann werde ich morgen mal mithilfe des Sozialgerichts die Agentur für Arbeit verklagen.
Die BA verweigert mir das Arbeitslosengeld, weil ich krank bin. Die Krankenkasse verweigert mir das Krankengeld, weil ich nicht arbeite.
SAGT MAL, BRENNT EUCH DER HELM ODER WAS???
Ich habe seit ich in "Lohn und Brot" stehe, Beiträge gezahlt. Also seit ich 19 bin. Ich bin jetzt 52. Und war bis auf insgesamt 5 Wochen niemals arbeitslos. Und jetzt will niemand zuständig sein? Es hackt ja wohl.
Ich höre gerade The Dead South "in Hell I'll be in Good Company" und versuche, so allmählich wieder runterzukommen. Hier war es die letzten Tage auch noch extrem angespannt von der Gesamtsituation her.
Die Menschen waren angespannt bis aggressiv, in etwa wie die irren Wespen, die selbst stechen, wenn man sich absolut gar nicht bewegt. Andauernd schallten Schmerzensschreie durch die Gegend und ich habe lauthals fluchend den Speisesaal verbotenerweise rennend verlassen. Mir doch egal, die Wespe war halt sehr verliebt oder was weiß ich.
Alles zusammen plus Hitze und Schwüle ergab eine Stimmung wie 10 Sekunden vor dem Einschlag. Der auch kam.
2 Mitpatienten werden morgen diese Einrichtung verlassen. (Zwischen den Zeilen bitte ein leises "Juchei" lesen), es kam zu einer Auseinandersetzung, die fast in eine Schlägerei ausartete. Wäre ein anderer Patient da nicht zwischen gegangen, who knows...
Egal, gehen müssen beide. Was ziemlich sicher zum alten Frieden wieder beitragen wird.
Es gibt immer so Querulanten. Ob es nun Aluhütchen bei den aktuellen Demos sind, zugekokste Möchtegern-Star"köche" oder eben Patienten in einer kleinen Gemeinschaft wie unserer hier. Man versucht, mit ihnen zu leben. Man unterhält sich sogar und versucht heraus zu finden, wieso jemand so denkt und agiert. Aber manchmal hat man einfach keine Chance, bei demjenigen auch nur ansatzweise zu verstehen was vor sich geht.
Und wenn so ein Mensch dann auch noch übelst sexuell übergriffig ist, reichlich braungequirlten Dünnschiss von sich gibt und auch ansonsten nicht wirklich die hellste Kerze auf der Torte ist, dann ist das ok wenn er geht.
Andere hier habe ich liebgewonnen. Es sind entzückende, emphatische Menschen, wir helfen uns gegenseitig mit langen Gesprächen und auch mal sehr viel Gelächter und Späßen.
Ich werde jetzt einfach für den einen Kerl, der bald geht und ein ganz und gar angenehmer, wenn auch sehr kranker Mensch ist, Regenbogensocken stricken. Wir schmeissen zusammen den Spüldienst und haben irre viel zu lachen. Zusammen mit M., der die schönsten sarkastischen, schwarzhumorigen Ideen überhaupt hat, sind wir ein Dreamteam am Spüler. Heute war es auch zum ersten Mal nicht so derbe heiß und hey! HEUTE haben die Betreuer tatsächlich denn doch mal die Lüftung angestellt. Höhö. Danke für .... ähm. Nix? ;)
Ich habe einen kleinen Lagerkoller und ein wenig Heimweh nach meiner Wohnung und der Stadt. Nein, nicht nach der Stadt, das nehme ich zurück. Ich überlege immer öfter, in die Randgebiete zu ziehen. Was hält mich denn in Hamburg? Nicht viel.
Aber ich habe noch über 7 Wochen hier, und genug Zeit, mir die weiteren Schritte zu überlegen. Erstmal sowieso eine ambulante Nachsorge finden und dann sehen wir weiter.
So, wo ist mein Strickzeug?
Die BA verweigert mir das Arbeitslosengeld, weil ich krank bin. Die Krankenkasse verweigert mir das Krankengeld, weil ich nicht arbeite.
SAGT MAL, BRENNT EUCH DER HELM ODER WAS???
Ich habe seit ich in "Lohn und Brot" stehe, Beiträge gezahlt. Also seit ich 19 bin. Ich bin jetzt 52. Und war bis auf insgesamt 5 Wochen niemals arbeitslos. Und jetzt will niemand zuständig sein? Es hackt ja wohl.
Ich höre gerade The Dead South "in Hell I'll be in Good Company" und versuche, so allmählich wieder runterzukommen. Hier war es die letzten Tage auch noch extrem angespannt von der Gesamtsituation her.
Die Menschen waren angespannt bis aggressiv, in etwa wie die irren Wespen, die selbst stechen, wenn man sich absolut gar nicht bewegt. Andauernd schallten Schmerzensschreie durch die Gegend und ich habe lauthals fluchend den Speisesaal verbotenerweise rennend verlassen. Mir doch egal, die Wespe war halt sehr verliebt oder was weiß ich.
Alles zusammen plus Hitze und Schwüle ergab eine Stimmung wie 10 Sekunden vor dem Einschlag. Der auch kam.
2 Mitpatienten werden morgen diese Einrichtung verlassen. (Zwischen den Zeilen bitte ein leises "Juchei" lesen), es kam zu einer Auseinandersetzung, die fast in eine Schlägerei ausartete. Wäre ein anderer Patient da nicht zwischen gegangen, who knows...
Egal, gehen müssen beide. Was ziemlich sicher zum alten Frieden wieder beitragen wird.
Es gibt immer so Querulanten. Ob es nun Aluhütchen bei den aktuellen Demos sind, zugekokste Möchtegern-Star"köche" oder eben Patienten in einer kleinen Gemeinschaft wie unserer hier. Man versucht, mit ihnen zu leben. Man unterhält sich sogar und versucht heraus zu finden, wieso jemand so denkt und agiert. Aber manchmal hat man einfach keine Chance, bei demjenigen auch nur ansatzweise zu verstehen was vor sich geht.
Und wenn so ein Mensch dann auch noch übelst sexuell übergriffig ist, reichlich braungequirlten Dünnschiss von sich gibt und auch ansonsten nicht wirklich die hellste Kerze auf der Torte ist, dann ist das ok wenn er geht.
Andere hier habe ich liebgewonnen. Es sind entzückende, emphatische Menschen, wir helfen uns gegenseitig mit langen Gesprächen und auch mal sehr viel Gelächter und Späßen.
Ich werde jetzt einfach für den einen Kerl, der bald geht und ein ganz und gar angenehmer, wenn auch sehr kranker Mensch ist, Regenbogensocken stricken. Wir schmeissen zusammen den Spüldienst und haben irre viel zu lachen. Zusammen mit M., der die schönsten sarkastischen, schwarzhumorigen Ideen überhaupt hat, sind wir ein Dreamteam am Spüler. Heute war es auch zum ersten Mal nicht so derbe heiß und hey! HEUTE haben die Betreuer tatsächlich denn doch mal die Lüftung angestellt. Höhö. Danke für .... ähm. Nix? ;)
Ich habe einen kleinen Lagerkoller und ein wenig Heimweh nach meiner Wohnung und der Stadt. Nein, nicht nach der Stadt, das nehme ich zurück. Ich überlege immer öfter, in die Randgebiete zu ziehen. Was hält mich denn in Hamburg? Nicht viel.
Aber ich habe noch über 7 Wochen hier, und genug Zeit, mir die weiteren Schritte zu überlegen. Erstmal sowieso eine ambulante Nachsorge finden und dann sehen wir weiter.
So, wo ist mein Strickzeug?
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Donnerstag, 13. August 2020
Huch...es ist weg!
katloki, 12:30h
Sommer, Wald, Ruhe, gute Leute, Schlaf und weg von dem Alltag...nach knapp 5 Wochen habe ich seit drei Tagen absolut keinen Druck mehr. Wie toll das ist!
Bis dato war es durchaus so, dass ich hier oben auf dem Bullerbüberg zwar in Sicherheit war, aber bei dem Gedanken an woanders sein auch ziemlich schnell ein Verlangen nach einer Weinschorle oder einem Alster aufkam.
Also nicht, dass ich mich abschiessen wollte, aber halt etwas trinken. Was bei mir - und ich kann nur für mich sprechen - eigentlich jedesmal der Anfang vom Ende auf der Entgiftungsstation war. Oder zumindest der gefährliche Versuch, zu Hause zu entgiften.
Irgendwann, ich denke, es war Montag, hat es Klick gemacht. Die Akzeptanz war da und sie kam einfach so. Ich war alleine in Buchholz bei einem Orthopäden und hatte über Mittag frei. Und ich hatte große Lust, einfach ein wenig für mich alleine zu sein, zu bummeln, ein büschen zu shoppen und dann lecker irgendwo Mittag essen.
Und als ich so in dem netten Restaurant saß und einen Flammkuchen und sehr leckeren Himbeer-Basilikum-Eistee schnabulierte, fiel mir tatsächlich erst hinterher auf, dass ich nicht einmal daran gedacht hatte, ob ein Alster nicht irgendwie geiler wäre. Ich kam weder auf den Gedanken an Alkohol noch auf die Vorstellung, dass ein sonniges Essen in schöner Umgebung ohne Wein nicht wirklich perfekt sei.
Hachz! Ich weiß gar nicht, wie das genau geschehen ist, aber mein kleiner Fiesling im Gehirn ist entweder bei der Hitze geschmolzen oder hat sich nach Grönland verkrümelt. Jedenfalls ist er jetzt weg. Und ich bekomme bei der Vorstellung, jetzt Alkohol zu trinken, Magenschmerzen und Übelkeit. Wie praktisch :)
Jetzt ist schon Donnerstag und die Zeit rast. Dabei sind die Tage hier nicht anstrengend oder stressig. Wir haben nur wenig Therapiestunden. Das ist hier ja auch keine richtige Therapie, sondern eine Vorsorge FÜR Therapien etc.
Aber ich kann alles wieder anwenden, was ich vor 8 Jahren gelernt hatte. Und es ist alles wieder da. Achtsamkeit. Eine gesunde Portion Egoismus. Akzeptanz.
Dazu kommt dieses irre Sommerwetter (ok, die letzten Tage war es selbst mir zu warm, ich gebe es ja zu), und die frühen Morgenstunden sind herrlich.
Die Abendstunden auch, es ist seidig warm, aber nicht mehr heiß. Wir sitzen neuerdings auf Bänken direkt am Waldesrand und beobachten Fledermäuse. Sternschnuppen habe ich aber noch keine gesehen, dabei müssten eigentlich die Perseiden herumsausen. Na, ich versuche es heute Nacht nochmal.
Meistens bin ich aber so gegen 23 Uhr echt müde und versuche, hier unter dem Dach ein wenig Abkühlung reinzukriegen. Also schlafe ich mit weit offenen Fenster, auch auf die Gefahr hin, dass Freund Flattermaus zu Besuch kommt. Und wenn schon. Fliegt auch wieder raus :)
Und ich bin so voller Energie, dass ich Samstag das Mittagessen vorbereiten werde. Matjes Hausfrauenart. Einfach aus dem Grund, dass ich Kartoffelsuppe bei 33° echt nicht lecker finde *g* Freund M. habe ich schon verhaftet, der kann die Zwiebeln schnippeln. Was die Veganer hier dann essen...keine Ahnung. Äpfel mit Kartoffeln oder so. *fg* Ist nicht mein Problem, siehe auch: gesunder Egoismus.
Ich heile. Und bin happy.
Bis dato war es durchaus so, dass ich hier oben auf dem Bullerbüberg zwar in Sicherheit war, aber bei dem Gedanken an woanders sein auch ziemlich schnell ein Verlangen nach einer Weinschorle oder einem Alster aufkam.
Also nicht, dass ich mich abschiessen wollte, aber halt etwas trinken. Was bei mir - und ich kann nur für mich sprechen - eigentlich jedesmal der Anfang vom Ende auf der Entgiftungsstation war. Oder zumindest der gefährliche Versuch, zu Hause zu entgiften.
Irgendwann, ich denke, es war Montag, hat es Klick gemacht. Die Akzeptanz war da und sie kam einfach so. Ich war alleine in Buchholz bei einem Orthopäden und hatte über Mittag frei. Und ich hatte große Lust, einfach ein wenig für mich alleine zu sein, zu bummeln, ein büschen zu shoppen und dann lecker irgendwo Mittag essen.
Und als ich so in dem netten Restaurant saß und einen Flammkuchen und sehr leckeren Himbeer-Basilikum-Eistee schnabulierte, fiel mir tatsächlich erst hinterher auf, dass ich nicht einmal daran gedacht hatte, ob ein Alster nicht irgendwie geiler wäre. Ich kam weder auf den Gedanken an Alkohol noch auf die Vorstellung, dass ein sonniges Essen in schöner Umgebung ohne Wein nicht wirklich perfekt sei.
Hachz! Ich weiß gar nicht, wie das genau geschehen ist, aber mein kleiner Fiesling im Gehirn ist entweder bei der Hitze geschmolzen oder hat sich nach Grönland verkrümelt. Jedenfalls ist er jetzt weg. Und ich bekomme bei der Vorstellung, jetzt Alkohol zu trinken, Magenschmerzen und Übelkeit. Wie praktisch :)
Jetzt ist schon Donnerstag und die Zeit rast. Dabei sind die Tage hier nicht anstrengend oder stressig. Wir haben nur wenig Therapiestunden. Das ist hier ja auch keine richtige Therapie, sondern eine Vorsorge FÜR Therapien etc.
Aber ich kann alles wieder anwenden, was ich vor 8 Jahren gelernt hatte. Und es ist alles wieder da. Achtsamkeit. Eine gesunde Portion Egoismus. Akzeptanz.
Dazu kommt dieses irre Sommerwetter (ok, die letzten Tage war es selbst mir zu warm, ich gebe es ja zu), und die frühen Morgenstunden sind herrlich.
Die Abendstunden auch, es ist seidig warm, aber nicht mehr heiß. Wir sitzen neuerdings auf Bänken direkt am Waldesrand und beobachten Fledermäuse. Sternschnuppen habe ich aber noch keine gesehen, dabei müssten eigentlich die Perseiden herumsausen. Na, ich versuche es heute Nacht nochmal.
Meistens bin ich aber so gegen 23 Uhr echt müde und versuche, hier unter dem Dach ein wenig Abkühlung reinzukriegen. Also schlafe ich mit weit offenen Fenster, auch auf die Gefahr hin, dass Freund Flattermaus zu Besuch kommt. Und wenn schon. Fliegt auch wieder raus :)
Und ich bin so voller Energie, dass ich Samstag das Mittagessen vorbereiten werde. Matjes Hausfrauenart. Einfach aus dem Grund, dass ich Kartoffelsuppe bei 33° echt nicht lecker finde *g* Freund M. habe ich schon verhaftet, der kann die Zwiebeln schnippeln. Was die Veganer hier dann essen...keine Ahnung. Äpfel mit Kartoffeln oder so. *fg* Ist nicht mein Problem, siehe auch: gesunder Egoismus.
Ich heile. Und bin happy.
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Sonntag, 9. August 2020
Selbsthilfegruppen aka SHGs
katloki, 12:02h
Ja, das ist auch so ein Thema. Jederzeit hört und liest man, dass eine SHG unerlässlich ist auf dem Weg zur zufriedenen Abstinenz. Durch die Gemeinschaft mit anderen Süchtigen erkennt man, dass man nicht alleine ist und der Zusammenhalt in der Gruppe soll Hilfe bieten.
Meine Erfahrungen waren anders.
Während der Langzeittherapie kamen alle zwei Wochen Vertreter der unterschiedlichsten SHGs in die Klinik, um sich vorzustellen und das jeweilige Konzept zu erläutern.
Ich bin also brav zu einer Gruppe getapert. Die Mitglieder waren im Durchschnitt 20 bis 30 Jahre älter als ich und direkt nach meiner Vorstellung brummte ein ehemaliger Bundeswehrgeneral: "Du bist noch viel zu jung, Du säufst sowieso ganz schnell wieder."
Ich war damals 44. Und nach dieser warmherzigen Ansprache war DIESE Gruppe für mich sofort erledigt. Selbsthilfe. Pah, wohl eher Selbsthilfe zur Erniedrigung und Runterziehen.
Also eine neue gesucht. Ich hatte nach der Langzeit noch eine ambulante Nachsorge in einer Frauengruppe, da gibt es auch eine SHG. Also da mal hin. Problem eins: nicht alle waren schon trocken und frisch aus der Therapie neben einer Frau zu sitzen, die eine Fahne von hier bis Meppen vor sich her atmete: schwierig. Problem zwei: Männer sind und waren in dieser Einrichtung - aus Gründen - nicht erlaubt. Das nahm die Mehrheit der Gruppe als Gelegenheit wahr, sämtliche Probleme (auch und vor allem die Sucht) auf Männer zu schieben. Ausschließlich. Es gab keinerlei Selbstreflektion, die Männer sind an allem schuld, fertig, aus.
Das erschien mir doch sehr einfach gedacht und für mich wirklich nicht so ganz das Passende zu sein. Ich mag Männer und komme mit 99% wunderbar aus. Das andere eine Prozent ist doof, fertig :D Also auch diese Gruppe verlassen.
Dann hab ich mal die AAs (Anonyme Alkoholiker) probiert. Erst als reale Gruppe in der Nachbarschaft. Eigentlich nette Menschen, aber für mich persönlich war genau diese Gruppe viel zu religiös. Es wurde zum Gebet im Kreis stehend aufgefordert und mir stellten sich die Nackenhaare hoch. Ich und Kirche? Nein. Das geht einfach nicht. Das muss ich auch nicht groß erklären, ich lehne diese Art der Religion ab, Punkt.
Nö, das war auch nix. Also mal die AAs online versucht. Argh. Genau das gleiche. Irgendeine höhere Macht soll helfen, den Kampf zu gewinnen.
Nee, lasst man. Ich mach das alleine.
Und so habe ich das Projekt SHGs für mich damals aufgegeben. Ich wurschtel lieber so für mich alleine herum, herzlichen Dank, aber nein Danke.
Mittlerweile denke ich da ein wenig anders. Nach diesem Rückfall, der mich unglaublich viel Energie gekostet hat, habe ich beschlossen, mich erneut intensiv mit dem Thema SHG auseinanderzusetzen. Es gibt so irrsinnig viele, eine MUSS doch für mich passen.
Feinerweise hat mich ein Ex-Mitpatient zu seiner SHG eingeladen. Die ist nicht so weit weg von meiner Wohnung und gut mit den Öffis zu erreichen. Und sie ist abends, also auch mit einem eventuellen Job zu vereinbaren. Ich werde wohl bereits von hier aus damit beginnen, die Therapeutin findet die Idee sehr gut.
Also werde ich in den letzten vier Wochen hier im September immer Mittwochs in die große Stadt fahren und erst spät abends wieder zurückkommen. Hu, den Wald und den Berg alleine im dunkeln...*g* Aber wozu hat ein Handy eine Taschenlampe, nä?
Ansonsten lebt es sich hier während der Hitze noch langsamer als eh schon. Den Speiseplan ignoriere ich teilweise, weil Bohneneintopf bei 35° finde ich grausam. Ich hab für derlei Fälle immer Obstgrütze im Kühlschrank. Das Essen darf man nämlich nicht einfach so ausfallen lassen, leider.
Wir beschäftigen uns mit Wasserbomben und entsprechenden Wasserschlachten. Das innere Kind wieder entdecken, viel lachen, viel Bewegung und viel Gekreische. Herrlich!
Und eigentlich wollte ich heute wieder Blaubeermuffins backen, aber ganz ehrlich? Nö.
Habt einen schönen Sonntag und: viel trinken! ;)
Meine Erfahrungen waren anders.
Während der Langzeittherapie kamen alle zwei Wochen Vertreter der unterschiedlichsten SHGs in die Klinik, um sich vorzustellen und das jeweilige Konzept zu erläutern.
Ich bin also brav zu einer Gruppe getapert. Die Mitglieder waren im Durchschnitt 20 bis 30 Jahre älter als ich und direkt nach meiner Vorstellung brummte ein ehemaliger Bundeswehrgeneral: "Du bist noch viel zu jung, Du säufst sowieso ganz schnell wieder."
Ich war damals 44. Und nach dieser warmherzigen Ansprache war DIESE Gruppe für mich sofort erledigt. Selbsthilfe. Pah, wohl eher Selbsthilfe zur Erniedrigung und Runterziehen.
Also eine neue gesucht. Ich hatte nach der Langzeit noch eine ambulante Nachsorge in einer Frauengruppe, da gibt es auch eine SHG. Also da mal hin. Problem eins: nicht alle waren schon trocken und frisch aus der Therapie neben einer Frau zu sitzen, die eine Fahne von hier bis Meppen vor sich her atmete: schwierig. Problem zwei: Männer sind und waren in dieser Einrichtung - aus Gründen - nicht erlaubt. Das nahm die Mehrheit der Gruppe als Gelegenheit wahr, sämtliche Probleme (auch und vor allem die Sucht) auf Männer zu schieben. Ausschließlich. Es gab keinerlei Selbstreflektion, die Männer sind an allem schuld, fertig, aus.
Das erschien mir doch sehr einfach gedacht und für mich wirklich nicht so ganz das Passende zu sein. Ich mag Männer und komme mit 99% wunderbar aus. Das andere eine Prozent ist doof, fertig :D Also auch diese Gruppe verlassen.
Dann hab ich mal die AAs (Anonyme Alkoholiker) probiert. Erst als reale Gruppe in der Nachbarschaft. Eigentlich nette Menschen, aber für mich persönlich war genau diese Gruppe viel zu religiös. Es wurde zum Gebet im Kreis stehend aufgefordert und mir stellten sich die Nackenhaare hoch. Ich und Kirche? Nein. Das geht einfach nicht. Das muss ich auch nicht groß erklären, ich lehne diese Art der Religion ab, Punkt.
Nö, das war auch nix. Also mal die AAs online versucht. Argh. Genau das gleiche. Irgendeine höhere Macht soll helfen, den Kampf zu gewinnen.
Nee, lasst man. Ich mach das alleine.
Und so habe ich das Projekt SHGs für mich damals aufgegeben. Ich wurschtel lieber so für mich alleine herum, herzlichen Dank, aber nein Danke.
Mittlerweile denke ich da ein wenig anders. Nach diesem Rückfall, der mich unglaublich viel Energie gekostet hat, habe ich beschlossen, mich erneut intensiv mit dem Thema SHG auseinanderzusetzen. Es gibt so irrsinnig viele, eine MUSS doch für mich passen.
Feinerweise hat mich ein Ex-Mitpatient zu seiner SHG eingeladen. Die ist nicht so weit weg von meiner Wohnung und gut mit den Öffis zu erreichen. Und sie ist abends, also auch mit einem eventuellen Job zu vereinbaren. Ich werde wohl bereits von hier aus damit beginnen, die Therapeutin findet die Idee sehr gut.
Also werde ich in den letzten vier Wochen hier im September immer Mittwochs in die große Stadt fahren und erst spät abends wieder zurückkommen. Hu, den Wald und den Berg alleine im dunkeln...*g* Aber wozu hat ein Handy eine Taschenlampe, nä?
Ansonsten lebt es sich hier während der Hitze noch langsamer als eh schon. Den Speiseplan ignoriere ich teilweise, weil Bohneneintopf bei 35° finde ich grausam. Ich hab für derlei Fälle immer Obstgrütze im Kühlschrank. Das Essen darf man nämlich nicht einfach so ausfallen lassen, leider.
Wir beschäftigen uns mit Wasserbomben und entsprechenden Wasserschlachten. Das innere Kind wieder entdecken, viel lachen, viel Bewegung und viel Gekreische. Herrlich!
Und eigentlich wollte ich heute wieder Blaubeermuffins backen, aber ganz ehrlich? Nö.
Habt einen schönen Sonntag und: viel trinken! ;)
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